Blick auf Kaktusfeld in Syrien

Synopsis

Der experimentelle Kurzfilm dekonstruiert und rekonstruiert Kopien der Fotografie eines Kaktusfeldes in Syrien, die auf eine Wand in einer Berliner Hinterhofwohnung projiziert werden.

Im Herbst 1998 fotografierte Khaled Abdulwahed in der Nähe seiner Wohnung im Südwesten von Damaskus ein Kaktusfeld auf einem 35mm Chrome-Film. Die alten Kaktusfelder verbinden in dieser Region die Stadt mit dem Land. Kakteen wachsen überall im Mittleren Osten. Sie werden als Grenzen zwischen Häusern und Dörfern angepflanzt, ihre Früchte werden geerntet. Die dornige, zähe Pflanze ist ein Symbol für Widerstandsfähigkeit. Das Kaktusfeld in Khaled Abdulwaheds Film wurde 2012 während der Revolution zerstört und der Krieg begann, eine eigene Landschaft zu formen. Auch sein Foto wurde beschädigt und ging verloren, aber er besaß immer noch einen Scan des Foto-Films.

Eine Kamera steht vor einem kopierten Bild, das an eine Wand projiziert ist. Die Silhouette von Khaled Abdulwaheds Kopf bewegt sich hinter die Kamera, prüft den Ausschnitt. Wir hören seinen Atem, das Klicken der Kamera. Er sucht das Bild auf einem Negativstreifen, schneidet das Negativ, stellt die Schärfe ein, zoomt, scant und entwickelt. Helikopter, Bulldozer, Panzer, Soldaten, Feuer und Asche treffen das Kaktusfeld. Das Bild wird ausgelöscht. Sorgfältig rekonstruiert der Filmemacher Stück für Stück den Standpunkt der Aufnahme mit einem Bleistift und einem Zirkel, re-entwickelt das Bild. Indem er der gewalttätigen Deformation des Kaktusfeldes und dessen Bildes folgt, dem Kampf zwischen Original und Kopie, dem Ringen zwischen Realität und Bild, korrigiert, überschreibt und adaptiert Khaled Abdulwahed seine Erinnerung.

Credits

Buch/Regie/Kamera/Ton/Schnitt Khaled Abdulwahed 
Regie Assistenz Amel Alzakout 
Dranaturgische Beratung Merle Kröger 
Produktion Alex Gerbaulet, Ines Meier
Produziert von pong film
Koproduziert von Khaled Abdulwahed 

Kontakt Produktion pong
Alex Gerbaulet
E-mail: gerbaulet(at)pong-berlin.de
Tel: +49 (0)30 61076098

Visuals

Mehr Infos

  • festivals

    Weltpremiere: FID Marseille | Internationaler Wettbewerb 2018

    Weitere Festivals 2018-19 (Auswahl):

    • 25 FPS Festival Zagreb
    • DOK Leipzig
    • idfa - International Documentary Filmfestival Amsterdam
    • DOKfest Kassel
    • Punto de Vista Festival Pamplona
    • dokumentarfilmwoche Hamburg
    • Go Short Festival Nijmegen
       
  • preise

    • CNAP Award International Competition | FID Marseille 2018
  • cv regie

    Khaled Abdulwahed, geboren 1975 in Homs, Syrien, lebt als Künstler, Fotograf und Filmemacher in Leipzig. Seit 2011 hat er zahlreiche Videokunst Arbeiten sowie experimentelle Dokumentarfilme realisiert, die weltweil auf Festivals sowie im Kunstkontext gezeigt und zum Teil mehrfach ausgezeichnet wurden. Seine Videos BULLET (2011), TUJ (2012) und SLOT IN MEMORY (2013) wurden u.a. im Centre Georges Pompidou, auf der Berlin Art Biennale und auf Arte gezeigt. Seit 2015 arbeitet er mit der Berliner Produktionsplattform pong film zusammen. 2016 wurde sein erster Langfilm JELLYFISH über den syrischen Bürgerkrieg ins Forum der Berlinale eingeladen. Zu seinen aktuellen Arbeiten gehören u.a. der Kurzfilm BACKYARD (2018), der Dokumentarfilm PURPLE SEA (2020) von Amel Alzakout, bei dem Khaled die Co-Regie führte, sowie sein zweiter eigener Langfilm BACKGROUND (2023).

  • fact sheet

    Land: Deutschland 2018
    Länge: 26 Minuten
    Format: 2K DCP, ProRes mov, h264 mp4 | 16:9, 25 fps, Farbe | 5.1 & Stereo
    Sprache: Englisch

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